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06. März 2015

ASB-Sozialstation: Einkaufsservice

Bundesfreiwillige bereichern den Alltag - den der Kunden und ihren eigenen.

Foto: ASB/J.Kammerer

Der Arbeitstag von Martina Schlosser in der Sozialstation des ASB Bad Kreuznach beginnt jeden Werktag um 08:00 Uhr.  Dann findet sich die 32-Jährige Mutter von vier Kindern im Schwesternzimmer der Geschäftsstelle ein.  Dort informiert sie sich über die anstehenden Aufgaben des Tages, tauscht sich mit den Pflegefachkräften und den Hauswirtschafterinnen aus und bereitet ihre Materialien vor. Jeden Dienstag geht sie mit der 90-Jährigen Frau Andrae auf den Bad Kreuznacher Wochenmarkt. Für beide ist dies seit einigen Monaten nun ein festes Ritual. Frau Andrae kann man als rüstige Rentnerin beschreiben. Es ist ihr wichtig die Einkäufe noch selbst vornehmen zu können; und sie schätzt die familiäre Situation auf dem Wochenmarkt. An vielen Ständen ist sie gern gesehene Stammkundin. Martina Schlosser gehört nun dazu. Sie verstaut die Einkäufe, zieht den Trolley und unterstützt Frau Andrae, wenn diese Hilfe benötigt.

Das geht nicht allen Kunden, zu denen Martina Schlosser kommt, so: "Viele suche ich zu Hause auf, spreche die Einkäufe mit ihnen ab und fahre dann alleine los." Manch Einem ist die Belastung zu viel, insbesondere wenn es in Supermärkte geht, wo es nicht so familiär wie auf dem Wochenmarkt zugeht, sondern eine gewisse Betriebsamkeit herrscht. Zielsicher steuert Martina Schlosser für diese Kunden die passenden Regale an: "Wir kaufen im Wunschmarkt des Kunden genau das von ihm benötigte Produkt. Das klappt ganz gut." Entsprechend zufrieden sind die Kunden mit der Arbeit von Martina Schlosser. "Für unsere Kunden ist es ganz wichtig, dass Sie trotz Einschränkungen in körperlicher Hinsicht, ein selbstbestimmtes Leben führen können. Da ist unser Einkaufsservice ein wichtiger Bestandteil", berichtet Anette Knappe, Pflegedienstleitung der ASB-Sozialstation.

Für Martina Schlosser ist diese Arbeit sehr erfüllend, denn mit einer sehr einfachen Maßnahme kann Menschen ein Stück Last im Alltag genommen werden. "Der Freiwilligendienst ist ein echter Gewinn für mich", ist sie sich sicher. Nach einer beruflichen Auszeit zur Kindererziehung suchte sie nach einer Gelegenheit zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. Das Angebot des Bundesfreiwilligendienst kam Ihr da gerade recht. Denn während sich etablierte Angebote wie das Freiwillige Soziale Jahr nur an Menschen unter 27 Jahren richten, ist dieser 2013 eingeführte Dienst frei von Altersbeschränkungen. Damit stand er Martina Schlosser offen. Die Auswahl des Tätigkeitsfeldes stellte Martina Schlosser dann vor keine Probleme: "Ich hatte zuvor bereits eine Ausbildung als Alltagsbegleiterin für Demenzkranke gemacht; da kam mir der Wiedereinstieg in den Betreuungsbereich sehr gelegen."

Noch bis Sommer 2015 ist Martina Schlosser im Rahmen Ihrer 18 monatigen Dienstzeit im Freiwilligendienst tätig. Was danach auf dem Programm steht ist ihr aber auch schon klar: Der ASB hat ihr die Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis zur Altenpflegerin angeboten und trifft damit genau ihre Wunschvorstellungen. Bis es soweit ist erfreut sich Frau Andrae noch an Martina Schlossers Gesellschaft. Nach dem Einkaufen gehen die Beiden gerne noch einen Kaffee trinken, bevor es zurück nach Hause geht.