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07. Mai 2019

Eine echte Herausforderung für den Nachwuchs

Die Jugendabteilungen von ASB und Feuerwehr übten auf dem Betriebsgelände der Firma Gampper in Alsenz realitätsnah den Großeinsatz.

Insgesamt 85 Einsatzkräfte und 15 Einsatzfahrzeuge nahmen an der Übung teil.

Foto: ASB / L.Ströher

‚Gemeinsam sind wir stark.‘ - Was von vielen vorzugsweise am Sonntag oftmals zitiert wird, wenn von den Hilfs- und Rettungsorganisationen die Rede ist, haben die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) und die Jugendfeuerwehr Ende März kurzerhand in die Tat umgesetzt. Getreu dem Gedanken: Nicht reden, machen!

Auf dem Betriebsgelände der Alsenzer Firma Gampper übten die angehenden Feuerwehrleute und Sanitätskräfte daher gemeinsam den Ernstfall. Das Szenario: Als Folge eines Kurzschlusses kam es in der firmeneigenen Gießerei zur Explosion. Die große Halle stand sofort in Vollbrand. Zudem wurden acht Personen vermisst, die sich mutmaßlich verletzt irgendwo in den umliegenden Gebäuden befanden.

Unter Federführung der Jugendfeuerwehr Verbandsgemeinde Bad Kreuznach nahmen die Jugendfeuerwehren aus Alsenz, Obermoschel und Hallgarten an der Übung teil. Letztere mimten dabei die Verletztendarsteller, die zu versorgen Aufgabe der Arbeiter-Samariter-Jugend aus Bad Kreuznach war. Vom Schock über Frakturen bis zur lebensgefährlichen Blutung warteten zahlreiche Herausforderungen auf die jungen Sanitäterinnen und Sanitäter. Überhaupt könnte das anspruchsvolle Szenario in gleicher Weise auch als Übung für die erwachsenen Einsatzkräfte genutzt werden.

Um 18.44 Uhr löste Einsatzleiter Florian Klamt, selbst Mitarbeiter beim ASB Bad Kreuznach und ehrenamtlich aktiver Feuerwehrmann, den ersten Alarm aus. Binnen weniger Minuten und in mehreren Wellen rückten sodann aus dem nahen Bereitschaftsraum insgesamt 15 Einsatzfahrzeuge und 85 Einsatzkräfte an. Während die Jugendfeuerwehr sofort die Brandbekämpfung in Angriff nahm und eine Ausbreitung der mit Flatterband dargestellten Flammen zu verhindern suchte, errichtete die ASJ eine Patientenablage und bereitete sich auf die Versorgung der noch vermissten Personen vor.

Raum für Raum durchsuchten die jungen Feuerwehrleute die weitläufigen Firmengebäude, bis sie die gut versteckten Verletztendarsteller gefunden hatten. Noch vor Ort wurden diese von den Sanitäterinnen und Sanitätern der ASJ erstversorgt und anschließend zu den wartenden Rettungs- und Krankentransportwagen gebracht. Auch die - gleichfalls von Jugendlichen besetzte - Einsatzleitung bekam alle Hände voll zu tun, um bei dieser Fülle von Informationen den Überblick zu bewahren und die fiktiv ein- und ausgehenden Transporte in umliegende Krankenhäuser zu koordinieren.

Ein beeindruckendes Bild

Den zahlreichen Zuschauern bot sich ein beeindruckendes Bild, als rund um die Firma Gampper - die eigens für die Übung die Produktion zeitweise ausgesetzt hatte - in der beginnenden Dämmerung blaues Blitzlicht zum bestimmenden Motiv wurde, Pumpen und Aggregate dröhnten, Wasserfontänen auf Dächer spritzten und Fahrtragen eilends hin und her geschoben wurden. Ermöglicht wurde all dies durch die tatkräftige Unterstützung von Geschäftsführer Julian Gampper, dem wir an dieser Stelle nochmals herzlich danken möchten. Insbesondere für die anschließende Verpflegung der Einsatzkräfte. Denn ebbt die Anspannung allmählich ab, spürt so mancher, wie anstrengend ein Einsatz dieser Größe werden kann.

Ob Jugendfeuerwehr oder Arbeiter-Samariter-Jugend, aus diesen Jugendgruppen rekrutiert sich der Nachwuchs für das ehrenamtliche Engagement in den Hilfs- und Rettungsorganisationen. Übungen wie jene bei der Firma Gampper in Alsenz geben nicht nur einen guten Einblick in die verantwortungsvolle Aufgabe der Einsatzkräfte, sondern bieten auch Abenteuer und Action. Die Jugendlichen können anwenden, was sie in vielen Trainingsstunden zuvor gelernt haben. In diesem Sinne richtet sich unser Dank auch an die Betreuer und Einsatzkräfte, die uns - ob als Fahrer oder Ausbilder - zur Seite gestanden haben.

Nach rund 90 Minuten war die Lage unter Kontrolle. Das Feuer war gelöscht, die Vermissten gefunden, gerettet und medizinisch versorgt. Mit dem Signal zum Übungsende atmeten die jugendlichen Einsatzkräfte erst einmal auf, aber der Stolz auf das Erreichte war unverkennbar. Denn gemeinsam können sie sich jeder Herausforderung stellen.