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29. Juni 2018

Ein Tag auf (der) Wache

24 Stunden im Dienst: Die Jugendabteilungen von Feuerwehr, ASB und THW stellten sich gemeinsam der Herausforderung eines Berufsfeuerwehrtages.

Wie fühlt es sich wohl an, auf einer Rettungswache zu arbeiten? Um diese Frage zu beantworten organisierte die Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach Anfang Juni einen sogenannten Berufsfeuerwehrtag. Über 24 Stunden lang Übungsdienste und Einsätze, Übernachtung im Gerätehaus inbegriffen. Mittendrin statt nur dabei: Die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) des ASB Bad Kreuznach.

Während sich die Jugendfeuerwehr um Brände und andere, typische Einsatzlagen für die Kameradinnen und Kameraden in den roten Autos kümmerte, war es Aufgabe der ASJ, den Rettungsdienst zu simulieren. Mit zwei Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ausgerüstet warteten die insgesamt sieben Jugendlichen auf das Heulen der Alarmsirene. Und das kam mitunter schneller als erwartet. Denn kaum hatte sich die Besatzung eines Fahrzeugs niedergelassen, folgte mitunter bereits die nächste Durchsage aus der Funkeinsatzzentrale (FEZ): „Einsatz für Rettungswagen 2/87-1, verunfallte Person im Schlittweg." Sofort sprangen die jugendlichen Sanitäter*innen auf, rannten zu ihrem RTW und wurden von den ehrenamtlich als Fahrer aktiven Betreuer*innen zur Einsatzstelle gebracht. Je nach Situation alarmierte die Besatzung vor Ort sodann die Feuerwehr nach, etwa als Tragehilfe oder um eingeklemmte Personen zu befreien. Umgekehrt wurde auch der Rettungsdienst regelmäßig zur Unterstützung der Feuerwehr herangezogen. 
Die Jugendlichen der verschiedenen Hilfsorganisationen lernten dabei nicht nur, Hand in Hand zu arbeiten, sondern bauten zudem im Kopf oftmals vorhandenes Konkurrenzdenken zugunsten der Erkenntnis ab: Nur gemeinsam sind wir stark. Eines der wichtigsten Ziele des Berufsfeuerwehrtages war somit schon erreicht.

Am Morgen des zweiten Tages stießen zunächst die Jugend des Technischen Hilfswerks (THW) und später gar noch die ASB-Rettungshundestaffel zum Berufsfeuerwehrtag hinzu. Aus der Rettungswache wurde nach und nach ein Alarmzentrum mit gut einem dutzend großen wie kleinen Fahrzeugen, das es mit jeder nur denkbaren Einsatzlage aufnehmen konnte. Waren die Einsätze zu Beginn noch klein und leicht zu bewältigen, steigerten sie sich in ihrem Anspruch und Umfang mit dem Fortschreiten der Zeit, bis zu den letzten beiden Einsätzen – eine vermisste Wandergruppe und ein Großbrand – gar alle verfügbaren Kräfte ausrücken mussten.

Zwischen den Einsätzen kümmerten sich die ASJ'ler um ihre Fahrzeuge, kontrollierten das Material, fanden sich zum Dienstsport ein oder packten auf der Rettungswache mit an, wo gleichfalls eine Fülle von Aufgaben wartete; - angefangen beim Geschirrspülen nach dem Essen bis hin zum Ausfegen der Werkstatt. Doch gab es auch Phasen der Ruhe, da sich die Jugendlichen von den mitunter körperlich sehr fordernden Einsätzen erholen konnten. Der Berufsfeuerwehrtag fiel auf zwei der gefühlt heißesten Tage in diesem Jahr, was an nur wenigen spurlos vorbei. Unablässig brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und die Temperatur stieg auf bisweilen über 30°C. Doch gemeinsam mit ihren Betreuer*innen nahmen die Jugendlichen – ob Feuerwehr, ASJ oder THW – auch diese Herausforderung an.

Ohne Zweifel, der Berufsfeuerwehrtag war anstrengend. Für alle Beteiligten am Ende aber eine so lehrreiche wie lohnende Erfahrung. Einhellig stimmten die jungen Sanitäter*innen der ASJ daher auch zu, sich der Jugendfeuerwehr beim nächsten Mal gerne wieder anzuschließen.

Der ASB Bad Kreuznach bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen dieses besonderen und einmaligen Erlebnisses, angefangen bei den Jugendlichen, den Betreuer*innen, den ehrenamtlichen Helfer*innen rund um die Rettungswache bis hin zu den Fotografen und natürlich bei Roland Klamt, Jugendwart der VG Bad Kreuznach, der viele Stunden und Tage in die Vorbereitung investierte. Bis zum nächsten Mal ... wenn wieder die Sirene heult!