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07. Dezember 2017

Mit dem Ende der Konsolidierung beginnt die Ausbildung

Personelle Veränderungen, ein positives Fazit zum vergangenen Jahr sowie der Ausblick auf 2018 prägten die Jahresdienstbesprechung für die Führungskräfte im Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach.

Die zum Abschluss des ausklingenden Jahres 2017 durchgeführte Jahresdienstbesprechung der Führungskräfte im Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach fand am 30. November im Gemeindehaus von Meckenbach statt und stand ganz unter dem Eindruck der Bewertung vergangener wie kommender Herausforderungen. Vertreten waren alle Hilfs-organisationen des Landkreises: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Freiwillige Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie das Technische Hilfswerk (THW). Auch Vertreter von Bundeswehr und Polizei nahmen an der Besprechung teil.

Offiziell begrüßt wurden die Führungskräfte durch Landrätin Bettina Dickes, die nach ihrer Wahl im April dieses Jahres erstmals an der Dienstbesprechung teilnahm. In einer kurzen Ansprache brachte Landrätin Dickes sowohl ihren persönlichen Dank für die geleistete, ehrenamtliche Arbeit zum Ausdruck, wie sie auch die nicht zu beziffernde Bedeutung dieses Engagements für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis besonders unterstrich.

Rück- und Ausblick

Anschließend zog Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Hofmann ein ausführliches Fazit über die Erfolge im vergangenen Jahr, das als Konsolidierungsjahr angekündigt worden war. Das Ziel lautete, den vorhandenen Bestand an Material wie Personal zu festigen. Ein Ziel, das in weiten Teilen erreicht wurde, so KFI Hofmann und zählte beispielhaft die wichtigsten Beschaffungen auf. Dazu gehören ein Wechselladerfahrzeug, zwei Abrollbehälter, ein Boot sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug für die Schnelleinsatzgruppe (SEG). Weiter berichtete er über die Fortschritte bei der Planung der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Rüdesheim, die auch mit ausreichend Lagerkapazität für die verschiedenen Bereiche des Katastrophenschutzes ausgestattet werden soll, sodass man gar von einer „Katastrophenschutzhalle" sprechen könne.

Über die gute Zusammenarbeit der Sanitätseinheiten bei der Evakuierung des Zeltlagers der Jugendfeuerwehr im Sommer 2017 – notwendig geworden durch eine sich ausbreitende Infektion – schlug KFI Hofmann den Bogen hin zur steigenden Auslastung der Rettungsdienste im Landkreis. Insbesondere bei den Krankentransporten mache sich der demographische Wandel zunehmend bemerkbar, da immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen seien.

Die sich verändernde Altersstruktur in der Gesellschaft habe auch direkten Einfluss auf die Hilfsorganisationen selbst, mahnte KFI Hofmann und verwies einmal mehr auf die schwindende Zahl an ehrenamtlichen Helfern sowohl im Brand- wie auch beim Katastrophenschutz. Denn während die Helfer weniger werden, nehmen die Einsätze beständig zu. Nicht nur in der Anzahl, sondern auch in ihrer Vielfältigkeit. Personensuchen etwa kämen deutlich häufiger vor als noch vor einigen Jahren.

Zuletzt ging KFI Hofmann auf das vom Land Rheinland-Pfalz erarbeitete, neue Konzept für Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz (HiK) ein, wo der Landkreis Bad Kreuznach bei 15 von insgesamt 18 sogenannten ‚Lebensbedrohlichen Einsatzlagen' (LebEL) aufgrund seiner geographisch zentralen Lage in die Alarmierung eingebunden ist. Eine Verantwortung, die personell und finanziell gestemmt werden muss. „Das Land möchte Sicherheit bei Amok, Terror und im Katastrophenfall und greift dafür auf unsere Fahrzeuge und unser Personal zurück. Dann sollte das Land auch die entsprechenden, finanziellen Mittel zur Verfügung stellen", forderte KFI Hofmann und kündigte an, diese Forderung auch zukünftig im Innenministerium vertreten zu wollen.

Das kommende Jahr 2018 bezeichnete KFI Hofmann indes als das ‚Jahr der Ausbildung'. Die technischen Voraussetzungen habe man schaffen können, nun müsse das Personal lernen, mit dem Gerät im Einsatz umzugehen. In diesem Zusammenhang appellierte er nochmals an die versammelten Wehrleiter, das Lehrgangsangebot im Landkreis vollständig auszuschöpfen. Zu oft blieben Lehrgangsplätze kurzfristig unbesetzt oder die Lehrgänge müssten mangels Teilnehmern abgesagt werden.

Ernennungen und ein Abschied

Der Betrachtung vergangener und kommender Herausforderungen folgten mehrere Ernennungen sowie ein Abschied. Thomas Hillenbrand, Knut Klein und Alexander Roßkopf wurden zu Kreisausbildern ernannt. In dieser Funktion werden sie zukünftig bei der Ausbildung von jährlich rund 500 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten im Landkreis Bad Kreuznach mitwirken. Des Weiteren wurden Bernd Gallon, Joachim Petry, Christian Kaufmann vom Deutschen Roten Kreuz und Raphael Sturm von der Polizei in die Führungsgruppe des Katastrophenschutzes berufen. Von jeder Hilfsorganisation möglichst einen Vertreter in der Führungsgruppe zu wissen ist KFI Werner Hofmann ein besonderes Anliegen, um „im Einsatzfall die Kommunikationswege kurz zu halten." Es folgten noch drei Ernennungen für Mitglieder des ASB Bad Kreuznach: Jan Kammerer und Yasin Yildiz wurden in den Kreis der Fachberater aufgenommen, um der Führungsgruppe im Einsatz mit ihrer Sachkenntnis zur Seite stehen zu können. Mit Michael Rebenich, bereits als stellvertretender Leiter der SEG aktiv, trat zudem ein neuer Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL) sein Amt an.

Zum Abschluss wurde Benjamin Zurek vom MHD, bis dato als Fachberater im Sanitätsdienst und seit 2003 auch als Organisatorischer Leiter für den Landkreis tätig, aus seinen Ämtern verabschiedet. Landrätin Bettina Dickes dankte ihm für seinen Einsatz und die langjährige Pflichterfüllung. „Benjamin an der Einsatzstelle und selbst der KFI war die Ruhe selbst", ließ KFI Werner Hofmann die versammelten Führungskräfte schmunzelnd wissen, bevor er die Jahresdienstbesprechung 2017 beendete.