Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
28. März 2017

Was lange währt ...

Beim Frühjahrsempfang der Hilfsorganisationen wurde der ASB offiziell in den Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach aufgenommen.

Zum diesjährigen Frühjahrsempfang der Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Bad Kreuznach hatte das Deutsche Rote Kreuz, 2017 Ausrichter der Veranstaltung, in das vom Deutschen Alpenverein kostenfrei zur Verfügung gestellte Luise-Rodrian-Haus am Rotenfels bei Traisen eingeladen. Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft waren dem Angebot gefolgt, um gemeinsam mit Vertretern aller Hilfsorganisationen das vergangene Jahr in Vorträgen und Gesprächen Revue passieren zu lassen. Zugleich wurde aber auch ein Blick auf die in den kommenden Monaten anstehenden Herausforderungen geworfen. Neben dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) waren der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die Freiwillige Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie das Technische Hilfswerk (THW) vertreten. Des Weiteren zählten Angehörige von Polizei und Bundeswehr zu den Gästen.

Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Wolfgang Ginz überbrachten unter anderem Antje Lezius, Mitglied der CDU-Bundestagsfraktion und Franz-Josef Diel, Landrat des Landkreises Bad Kreuznach, ihre Grußworte. Beide bedankten sich bei den versammelten Hilfsorganisationen mit ihren überwiegend ehrenamtlichen Helfern und unterstrichen ihre Bedeutung für die Gesellschaft. Die Flüchtlingskrise 2015 oder auch die Hochwasserlagen in Stromberg und Hochstätten 2016 hätten bewiesen, dass auf den unermüdlichen Einsatz der Hilfsorganisationen mit ihren unterschiedlichen, sich aber zugleich ergänzenden Fähigkeiten nicht verzichtet werden könne. Dr. Denis Alt, Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags und seit kurzem auch Vorstandsmitglied beim ASB Bad Kreuznach, verwies darauf, dass die Unterstützung von Seiten der Politik den Hilfsorganisationen die nötige Sicherheit gäbe, langfristig in die Zukunft planen zu können.

Für den ASB Bad Kreuznach wurde der Frühjahrsempfang 2017 zu einem besonderen Ereignis. Denn die mit der Veranstaltung verbundene Unterzeichnung der neuen Vereinbarung zur Schnelleinsatzgruppe (SEG) beendete ein zähes Ringen, das Jahre zuvor seinen Anfang genommen hatte. Die SEG, die sich in die Bereiche Sanität, Verpflegung und Betreuung aufteilt, ist eine vom Landkreis Bad Kreuznach berufene Einheit für den öffentlichen Katastrophenschutz. Waren zuvor nur das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst als Träger der SEG vorgesehen, kommen nun der Arbeiter-Samariter-Bund und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft hinzu. Beide Organisationen verfügen über geeignetes Personal und Material, um bei den vielfältigen Aufgaben der SEG aktiv zu unterstützen. So war der ASB etwa beim Hochwasser in Stromberg oder beim Unwetter über Rock am Ring bereits im Einsatz.

Die neue SEG-Vereinbarung benennt nun offiziell den ASB wie auch die DLRG als Teil der SEG. „Dieser Schritt war lange überfällig", betont Jan Kammerer, stellv. Geschäftsführer beim ASB Bad Kreuznach und Michael Rebenich, Leiter ASB-Rettungsdienst, fügt hinzu: „Auch wenn wir praktisch schon in der SEG mitgewirkt haben, bedeutet die neue Vereinbarung eine Anerkennung unserer Leistungen im Bereich des Katastrophenschutz." Der ASB Bad Kreuznach bringt sich mit über 50 Helfern bei der SEG ein. Auch vereinseigene Fahrzeuge wurden und werden im Einsatzfall zur Verfügung gestellt. Und auch in die Ausbildung und Ausstattung der Helfer wurde bereits kräftig investiert. Denn nur geschulte und mit der entsprechenden Schutzausrüstung ausgestattete Helfer sind für den Ernstfall vorbereitet. Mehrfach im Monat führt der ASB Gruppenabende für seine ehrenamtlich aktiven Helfer durch sowie vier große Quartalsübungen.

Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Hofmann zeigte sich nach Abschluss aller Formalitäten sichtlich erleichtert. In seiner Rede an die Gäste berichtete er, dass die SEG des Landkreises Bad Kreuznach bei seinem Amtsantritt als hauptamtlicher KFI im Jahre 2015 kaum einsatzfähig gewesen sei. Seither habe sich jedoch viel getan: Personal wurde ausgebildet, Material beschafft und neue Einsatzpläne entworfen. Dazu konnten vier neue Leitende Notärzte (LNA) sowie fünf Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL) gewonnen werden. Des Weiteren verwies Werner Hofmann auf die gleichfalls neu besetzte Führung der SEG, die sich aus je einem Vertreter der Organisationen ASB, DRK und MHD zusammensetzt. Es sei, so Werner Hofmann weiter, mehr eine Ausnahme denn eine Selbstverständlichkeit, dass die Hilfsorganisationen im Landkreis Bad Kreuznach in diesem Maß zusammenarbeiteten, statt zu konkurrieren.

Zum Abschluss des Frühjahrsempfangs wurden Rüdiger Otto, DLRG Ortsgruppe Bad Kreuznach, und Jörg Stummer, DLRG Ortsgruppe Bad Münster, zu Fachberatern für den Bereich Wasserrettung in der Schnelleinsatzgruppe des Landkreis Bad Kreuznach ernannt. Michael Boehme, Geschäftsführer des ASB Bad Kreuznach, erklärte sich indes bereit, den Frühjahrsempfang 2018 auszurichten.