Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
14. März 2017

Seminar für Führungskräfte

Beim Führungskräfteseminar erwartete die Teilnehmer aus den verschiedenen Hilfsorganisationen des Landkreises Bad Kreuznach ein vielseitiges Programm.

Manuela Liebetanz, Wehrleiterin der Stadt Bad Kreuznach

Das Führungskräfteseminar für die Hilfsorganisationen des Landkreis Bad Kreuznach fand am Samstag, den 11. März 2017, im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Frei-Laubersheim statt. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund aus Bad Kreuznach nahm an der einmal jährlich angebotenen Veranstaltung teil, vertreten durch Michael Rebenich, Leiter des ASB-Rettungsdienstes. Neben dem ASB waren auch die Organisationen Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) vertreten. Die Teilnehmer erwartete ein vielseitiges Programm mit Vorträgen sowie einer praktischen Demonstration.

Nach der offiziellen Begrüßung leitete Manuela Liebetanz, Wehrleiterin der Stadt Bad Kreuznach, das Seminar mit einem Vortrag zum Thema ‚Grundsätze im Strahlenschutzeinsatz' ein. Sie konfrontierte die anwesenden Führungskräfte mit einem fiktiven Szenario, wonach ein mit radioaktivem Material beladenes Fahrzeug in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde, und arbeitete diesen Einsatz Schritt für Schritt gemeinsam mit den Teilnehmern ab. Besonderes Augenmerk richtete Manuela Liebetanz dabei auf die richtige Einschätzung der von Radioaktivität ausgehenden Gefahren, denn solch ein Einsatz gehört bei keiner Hilfsorganisation zur Routine. Der rund 90 Minuten dauernde Vortrag, in seinem Stil einem Planspiel ähnlich, orientierte sich dabei realitätsnah an den Mitteln, die von den verschiedenen Organisationen vorgehalten werden;  - wie etwa der Gefahrenstoffzug des Landkreises Bad Kreuznach.

Auch der zweite Programmpunkt am Vormittag war ein Vortrag, durchgeführt von Holger Schmidt, Leiter der Führungsgruppe Technische Einsatzleitung im Landkreis Bad Kreuznach. Thema war zunächst der Aufbau der Führungsstruktur innerhalb der Feuerwehr und anschließend ein gezielter Blick auf die Arbeitsweise der Führungsgruppe. Im Fokus stand darüber hinaus die Frage, wie die Übergabe der Führungsverantwortung von Alarmstufe III auf Alarmstufe IV abläuft, wenn der Einsatzfall nicht nur eine Verbandsgemeinde, sondern den ganzen Landkreis betrifft. Ein Thema, das auch für den ASB von Bedeutung ist, da mit Michael Immig als Organisatorischem Leiter Rettungsdienst (OrgL) ein Mitarbeiter direkt betroffen ist.

Nach der Mittagpause wurde das Wort an Jörg Dindorf und Chris Snehotta übergeben, beide Mitglieder des Team Medien im Landkreis Bad Kreuznach. Sie stellten den Gästen das Thema ‚Presse und Öffentlichkeitsarbeit' vor und unterstrichen dabei die steigende Bedeutung der Sozialen Medien. „Die neuen Medien finden mit oder ohne uns statt", erklärte Jörg Dindorf. Die während des Terroranschlags in München 2016 gemachten Erfahrungen zeigten die Notwendigkeit, dass auch die Hilfsorganisationen Soziale Medien wie Facebook oder Twitter einsetzen müssen, um Falschmeldungen vorzubeugen. Ein Exkurs behandelte zudem die Frage, wie mit sogenannten „Spontanhelfern" umgegangen werden könne. Ein Phänomen, das in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und bei all seinen positiven Aspekten auch Nachteile mit sich bringt, etwa in Sicherheitsfragen.

Die von Kohlenmonoxid (CO) ausgehenden Gefahren für Rettungskräfte waren das nächste Thema, vorgetragen von Marco Pfeuffer, Gastreferent und Berufsfeuerwehrmann aus Mannheim. Den Teilnehmern wurden zahlreiche Beispiele u.a. aus dem Alltag der Wiesbadener Berufsfeuerwehr präsentiert, da Betroffene wie auch Helfer eine Vergiftung durch das farb- und geruchlose Gas Kohlenmonoxid erlitten. Der Schwerpunkt des Vortrags lag folglich auf den technischen Möglichkeiten, einer Vergiftung präventiv durch den Einsatz geeigneter Frühwarnsysteme zu begegnen. Ein Thema, das insbesondere für die Mitarbeiter der Rettungsdienste und der Schnelleinsatzgruppen (SEG) von hoher Bedeutung ist, wie der stellvertretende SEG-Leiter des Landkreis Bad Kreuznach, Michael Rebenich, bekräftigte. Denn anders als bei der Feuerwehr steht hier kein Atemschutz zur Verfügung.

Zum Abschluss des Führungskräfteseminars stellte Anthony Boumans von der Firma BMT Fire and Rescue ein Hochdruck-Schaumlöschsystem vor und erläuterte den Anwesenden dessen Vor- und Nachteile. Die besonderen Hafteigenschaften des unter Hochdruck mit wenig Wasser erzeugten Schaums sollen nicht nur den Brandherd effektiver kühlen als herkömmlicher Mittel, sondern auch den Wasserschaden beim Löscheinsatz deutlich eingrenzen. Der Theorie folgte auf dem Hof des Frei-Laubersheimer Gerätehauses sodann eine praktische Demonstration des sogenannten CAFS-Systems.

Mit diesem Programmpunkt endete das Führungskräfteseminar. Trotzdem die Teilnehmer eine Menge Informationen zu verarbeiten hatten, wurde die interessante Gestaltung der Vorträge mehrfach gelobt. Auch Kreisfeuerwehrinspektor Werner Hofmann schloss sich dieser Meinung an und zeigte sich erfreut, dass mehrere Hilfsorganisationen an der Veranstaltung teilgenommen hatten.